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Toxische Textilien

Am 8. Mai 2012 wurde von einer Verschmutzung eines Flusses im Dorf Xiner im Industriegebiet Binhai berichtet. Das Rohr einer Chemiefabrik in Shaoxing war geborsten, der Fluss am Qiantang-Flussdelta färbte sich rot. Laut einer Untersuchung der Umweltschutzbehörde in Shao-xing wurde der Unfall durch den Farbstoffproduzenten Zhejiang Deou Chemical Manufacture Co. Ltd. ausgelöst

Leider sind Fälle wie dieser keine Seltenheit. Im Rahmen der Detox Kampagne haben Greenpeace Mitarbieter verschiedene Textilproduktionen in China besucht und Abwasserproben entnommen. Im Zuge dieser Proben konnten Sie einen Giftcocktail nachweisen, der zum Teil über die Flüsse in die Nahrungskette und ins Trinkwasser gelangt. "Modemarken missbrauchen weltweit Flüsse als private Abwasserkanäle und verschmutzen so das Trinkwasser von Millionen Menschen", sagt Christiane Huxdorff, Chemie-Expertin von Greenpeace.

Urbanisierung und Landflucht, die pro Jahr 20 Millionen Chinesen zusätzlich in die Städte treiben, machen das Trinkwasserproblem zur Zeitbombe. Im Staatsfernsehen CCTV entfüllte Ma Zhong, Vizedirektor des Umweltinstituts an der Pekinger Volksuniversität, den alarmierenden Zustand des Grundwassers.

Nach Untersuchungen seines Instituts verbrauchten Chinas Industrieunternehmen jährlich mehr als 83 Milliarden Tonnen Wasser.

Nur ein Viertel werde von ihnen nachweisbar entsorgt. Zwei Drittel verdunsten oder würden in Produkten gebunden. Unklar sei, was mit den verbleibenden 16 Milliarden Tonnen Abwässern geschieht. Vermutlich versickerten sie, würden in Flüsse abgeleitet oder ins Grundwasser entsorgt. Ma sagte, dass 2000 bis 2002 noch 60 Prozent des Grundwasser unter die Gütewerte 1 bis 3 fielen, wo sie als Trinkwasser verwendet oder aufgearbeitet werden konnten. Seit 2009 sei dieser Anteil aber auf 30 Prozent gefallen.

Detox: Modemarken müssen entgiften

 

Viele internationale Modemarken beziehen ihre Produkte aus chinesischen Textilfabriken. Allerdings ist es fast unmöglich herauszufinden, welcher einzelne Lieferant gefährliche Stoffe mit seinem Fabrikabwasser in Flüsse einleitet. Ein perfekter Deckmantel für inakzeptable Umweltpraktiken in den einzelnen Betrieben, einschließlich der Verwendung und Einleitung gefährlicher Chemikalien.

Um dieses Problem zu lösen, ist ein transparenter Informationsaustausch zwischen Lieferanten und Marken sowie eine „Schwarze Liste“ von gefährlichen Substanzen erforderlich. Nur so können betriebliche und staatliche Richtlinien zur Nichteinleitung von gefährlichen Stoffen und ihr Ersatz durch sicherere Alternativen eingeführt und umgesetzt werden.

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