

Mode macht Wirtschaft
Die globale Fashion Industrie ist eine der agilsten Industrien weltweit. Sowohl Fabriken als auch regionale Standorte und Länder konkurrieren miteinander. Von Lieferanten wird eine hohe Produktivität, Qualität, Verlässlichkeit, Schnelligkeit und Termingenauigkeit erwartet – dies aber bitte zu Tiefstpreisen. Als größter Standortvorteil erweisen sich dann aufgrund des Kostendrucks billige Arbeitskräfte. Um die eigene Textilindustrie zu fördern, setzen die Regierungen textilexportierender Länder wie Indien, Kambodscha, Bangladesch, Bulgarien oder Mazedonien die gesetzlichen Mindestlöhne weit unter dem Existenzminimum an. Damit keine InvestorInnen verloren werden bzw. um das Interesse neuer InvestorInnen zu wecken, üben viele Regierungen zudem Repressionen auf Arbeits- und MenschenrechtlerInnen aus.
Immer schneller kommen und gehen neue Modetrends. Konsumenten wollen das neueste und das am besten so günstig wie möglich. Unternehmen wie H&M und Zara bringen jährlich 12 oder mehr Kollektionen auf den Markt. Heute tragen, morgen wegwerfen. Doch kann sich dieser Trend mit der Nachhaltigkeits-Idee verknüpfen lassen?
Wie wir bei dem H&M Vortrag erfahren haben, hat das Unternehmen eine Recycling Kampagne gestartet. Der Moderiese nimmt also getragene Kleidung zurück und führt sie dem Recycling zu. Doch was ist das Ziel dahinter? „Diese vordergründig gute Absicht verfolgt ein klares Ziel, nämlich Verkaufsförderung. Der Konsum wird durch diese Aktion angekurbelt; globaler Überkonsum bedeutet großen Preisdruck, den vor allem die Näherinnen zu spüren bekommen“ so Christa Luginbühl, Koordinatorin der Kampagne Saubere Kleidung.