top of page

There are no rules in Fashion

Werbung wie Wahlversprechen. Der schwedische Modekonzern Hennes & Mauritz (H&M) setzt sich für Recycling ein, bittet seine Kunden alte Kleidung zurück zubringen aber verbrennt dann jedes Jahr mehrere Tonnen neuer, nicht gebrauchter Kleidung in Dänemark, und das nicht erst neuerdings.

"Bringen Sie uns Ihre aussortierte Kleidung, ganz gleich von welcher Marke oder in welchem Zustand sie ist. Wir sorgen dafür, dass etwas Neues daraus entsteht." Seit einigen Jahren versucht H&M mit Initiativen wie dieser, ihr Image aufzupolieren. Wäre da nicht der dänische Sender TV2, welcher kurz nach dem Launch der Recycling Aktion herausfand, dass gerade H&M jedes Jahr tonnenweise neue, unverkaufte Kleidung verbrennt. Mitarbeiter der Verbennungsanlage im dänischen Roskilde bestätigen, dass sie nagelneue Kleidung ohne Fehler mit bereits angehefteten Preisschildern verbrennen müssen. 

H&M ist nicht der einzige Konzern, der große Kleidermengen in Roskilde verbrennen lässt. Das Unternehmen Bestseller, dem in Dänemark die Marken Vero Moda und Jack&Jones gehören, verbrannte im vergangenen Jahr laut TV2 49 Tonnen Kleider. Die Begründung: Wasserschäden. Dass Modekonzerne so viele Kleidungsstücke wegen angeblicher Wasserschäden verbrennen müssen, sei nicht plausibel, kritisiert Christina Dean, Gründerin der Textilumweltorganisation Redress. „Wenn die nicht extrem wasserundichte Lager haben, kann ich einfach nicht verstehen, wie so viele Kleidungsstücke so nass werden können“, sagt sie gegenüber TV2....

In einer Stellungnahme gegenüber TV2 bestreitet H&M zuerst ein solches Vorgehen komplett: Wenn sich etwas nicht verkaufe, werde es eben in andere Filialen gebracht und dort verkauft, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Mia Møgelgaard. Kleidungsmüll gebe es nicht. Lediglich einige wenige defekte Kleidungsstücke kämen direkt zu Recyclingpartnern.

Doch Konfrontiert mit den Rechercheergebnissen bestätigt H&M später, dass zwar Kleidung verbrannt werde, allerdings nur "aus Gesundheits- und Sicherheitsgründen", beispielweise wenn die Ware zu stark mit Chemikalien belastet sei.

TV2 Journalisten konnten nicht glauben, dass so viel Kleidung gesundheitsgefährdend ist und machten, bei einer 1580 Kilo schweren Lieferung in die Verbrennungsanlage, eine Probe. Dabei untersuchten sie die Textilien dieser Charge, die laut H&M zu stark mit Blei belastet waren. Bei eigenen Laboruntersuchungen der angeblich verseuchten Hosen konnte TV2 dagegen keine erhöhte Schadstoffbelastung feststellen.

© 2023 by Name of Site. Proudly created with Wix.com

  • Facebook App Icon
  • Twitter App Icon
  • Google+ App Icon
bottom of page